Der Brautstrauß – mehr als Hochzeitsdekoration
Zu einer Hochzeit gehören unbedingt Blumen dazu, sie sind der Schmuck des Festes, zaubern Atmosphäre. Aber Achtung, sie sehen nicht nur gut aus, sie haben auch etwas zu sagen…
Besonders die Engländer sind Fans der viktorianischen Blumensprache.
Als etwa Herzogin Kate Prinz William heiratete, war das Protokoll streng, Zärtlichkeiten, Lachen, Vertrautheiten waren während der Hochzeitszeremonie nicht erlaubt.
Die plietsche Kate übermittelte ihrem Traumprinzen aber dennoch eine Liebeserklärung - mit ihrem Brautstrauß. Denn der enthielt auch Bartnelken, die symbolisieren Tapferkeit und Edelmut – und heißen auf Englisch "Sweet William".
Mitunter versteckt sich also eine geheime Botschaft im Bouquet. Deshalb Augen auf beim Blumenkauf!
Hier ein kleines Lexikon der Blütensprache, damit Sie sich bei der Wahl der Hochzeitsdekoration richtig entscheiden:
- Der Klassiker ist die rote Rose, sie steht für Liebe. In rosa soll sie Schönheit und in weiß Reinheit ausdrücken.
- Die Orchidee symbolisiert Eleganz, Weiblichkeit und Verbundenheit.
- Die Nelke steht für glühende Leidenschaft.
- Die Calla bedeutet Unsterblichkeit.
- Die Tulpe ist auch ein Liebesbote, besonders in rot. Weiß steht für endlose Liebe, Rosa für zarte Liebe.
- Liebe, Treue und Zusammengehörigkeit drückt das Vergissmeinnicht aus.
- Die Pfingstrose steht für Glück und Genesung.
- Die Freesie heißt Unschuld und Reinheit.
- Die Iris ist das Symbol der Treue.
- Das Veilchen steht für Demut, Hoffnung und Bescheidenheit.
Die viktorianische Sprache der Blumen
Nach Europa kam diese Art der Konversation durch eine englische Schriftstellerin. Lady Mary Wortley Montagu verbrachte von 1716 an zwei Jahre in Istanbul am Osmanischen Hof.
Als Frau hatte sie Zutritt zum Harem und zu den Dampfbädern, sie lernte dort, wie die Haremsdamen wichtige Botschaften "durch die Blume" ausdrückten. Ihr Wissen veröffentlichte Lady Montagu in ihren "Briefen aus dem Orient" – und traf damit beim europäischen Adel den romantischen Nerv. Alle wollten es plötzlich bitte blumig,
die viktorianische Blumensprache wurde Trend.
Die englischen Frauen bekamen fortan zu einem Ball Ansteckblumen geschenkt, landeten die im Haar, sah es nicht gut aus für den Rosenkavalier. Die Botschaft an ihn war klar: "Kein Interesse." Nur wenn die Blüten nah am Herz angebracht wurden, gab es eine Chance aufs Liebesglück, vielleicht sogar mit anschließender Hochzeit.
Auch die Farben der Blüten haben Aussagekraft, hier das Lexikon:
- Weiß steht für Reinheit, Hoffnung, Festlichkeit.
- Grün symbolisiert Leben und Neuanfang.
- Rosa vermittelt Zärtlichkeit und Romantik.
- Rot bedeutet tiefe Liebe und Entschlossenheit.
- Mittleres Blau steht für Hoffnung, Treue und Beständigkeit.
- Dunkles Blau bedeutet Tiefe.
- Helles Blau symbolisiert Freiheit.
- Gelb verspricht Glück und Sorglosigkeit.